Veranstaltung zum 100. Jahrestag des Endes des 1. Weltkrieges und zum 205. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig am 19. und 20. Oktober 2018
Das Leipziger Symphonieorchester beschließt mit Beethovens 7. Sinfonie die zweitägige Veranstaltung der Leipziger Sparkassenstiftungen anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des I. Weltkrieges und des 205. Jahrestages der Völkerschlacht.
Mit der Aufführung von Beethovens 7. Sinfonie, entstanden 1811/12 in der Zeit der Befreiungskriege, wird noch einmal der Bogen zum ersten Veranstaltungstag in Wermsdorf gespannt. Zugleich kann Beethovens bekannt ambivalentes Verhältnis zu Napoleon Bonaparte, seinem Zeitgenossen, beispielhaft stehen für das stetigen Wandlungen unterliegende deutsch-französische Verhältnis.
Noch seine 3. Sinfonie von 1802/03, die heldenverehrende „Eroica“, ist Napoleon gewidmet. Zunächst begeisterte sich der Komponist für den französischen Feldherrn, da er annahm, dieser würde in Europa eine humanitäre Sozialstruktur durchsetzen. Andeutungen in Briefen weisen darauf hin, dass die 3. Sinfonie zunächst „Bonaparte“ heißen sollte. Als Napoleon, der Fahnenträger republikanischer Ideen, im Frühjahr 1804 die Macht als absolutistischer Diktator an sich riss und sich schließlich zum Kaiser der Franzosen krönte, schwand Beethovens Bewunderung für ihn.
Auch die 7. Sinfonie hat eine mindestens indirekte Beziehung zu Napoleon: Entstanden ab 1811, ist der Beginn der Partiturniederschrift auf den Mai 1812 datiert, den Monat, in dem sich letzte diplomatische Bemühungen zwischen Frankreich und Russland zerschlugen, die Zeit, in der der Russlandfeldzug vorbereitet, die deutschen Fürsten zur Teilnahme daran verpflichtet wurden. Die Uraufführung erfolgte dann im Dezember 1813 – kurz nach der Völkerschlacht bei Leipzig – in einem von Beethoven selbst dirigierten Konzert in Wien: Es war den antinapoleonischen Kämpfern gewidmet, der Erlös sollte für lebenslang durch erlittene Verletzungen behinderte Kriegsveteranen verwendet werden.