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Deniz Yücel

Deniz Yücel

wurde 1973 in Flörsheim am Main geboren und besitzt die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft. 1996 begann er ein Studium der Politikwissenschaft an der FU Berlin. Seit 1999 war er als freier Autor für Medien wie den Tagesspiegel, die taz, die Süddeutsche Zeitung, den Standard sowie den BR, den NDR und den WDR. Zwischen 2007 und 2015 arbeitete er als Redakteur der taz. Seit 2015 ist Deniz Yücel Türkei-Korrespondent der WeltN24-Gruppe. Am 25. Dezember 2016 wurde Yücel erneut verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, “Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung” betrieben zu haben: Er hatte über gehackte E-Mails von Berat Albayrak, türkischer Energieminister und Schwiegersohn des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, berichtet, die Korruption nahelegten. Zur Fahndung ausgeschrieben, begab sich Yücel im Februar 2017 freiwillig in Polizeigewahrsam. Im März 2017 ordnete ein Richter Untersuchungshaft an.

Am 16. Februar 2018 wurde Yücel aus der Haft entlassen, nachdem die Staatsanwaltschaft zuvor die Anklageschrift gegen ihn vorgelegt hatte. Sie wirft ihm darin "Propaganda für eine Terrororganisation" und "Aufstachelung des Volkes zu Hass und Feindseligkeit" vor und fordert eine Haftstrafe zwischen vier und 18 Jahren. Nach seiner Haftentlassung reiste Deniz Yücel umgehend nach Deutschland aus. Am 16. Juli 2020 verurteilte die 32. Große Strafkammer in Istanbul Yücel in Abwesenheit zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, neun Monaten und 22 Tagen.

Am 25. Januar 2022 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Türkei wegen der Inhaftierung Deniz Yücels Entschädigung in Höhe von 13.300 Euro zahlen muss. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Die Prozessparteien können es innerhalb von drei Monaten anfechten.

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