Der brasilianische Filmemacher Ricardo Calil gewinnt in diesem Jahr die von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte "Goldene Taube" im "Next Masters"-Wettbewerb der 61. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK für seinen Film "Cinema Morocco" (Brasilien, 2018). Neben ihm wurde auch die dänische Filmemacherin Barbara Bohr mit der in diesem Jahr erstmalig vergebenen "Goldenen Taube" im "Next Masters"-Wettbewerb für einen kurzen Animations- und Dokumentarfilm ausgezeichnet. Das zusätzliche Preisgeld von 5.000 Euro trägt ebenfalls die Medienstiftung.
Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung und Direktor Stiftungen der Sparkasse Leipzig, gratuliert: "Wir freuen uns über die Entscheidung der Festivalorganisatoren, erstmals zwei 'Next Masters' zu küren. Ricardo Calils Film erzählt uns viel über die Kraft des Kinos - als Medium ebenso wie als realer Ort. Barbara Bohr berichtet eindrücklich von traumatisierenden Erlebnissen - und wie sie das Leben eines Menschen auch Jahrzehnte später noch beeinflussen können."
Zum Inhalt von "Cinema Morocco": Der Film reflektiert die Geschichte des einst eindrucksvollen Kinopalasts "Cine Morocco" im brasilianischen São Paulo. War es in den 1950er Jahren noch mondäner Austragungsort des Internationalen Filmfestivals von Brasilien, verfiel es später zusehends. Ab 2013 wurde es von Obdachlosen in Beschlag genommen, teilweise lebten in der Ruine 2.000 Menschen aus 17 Nationen.
Schließlich wurde das "Cine Morocco" neu belebt - mit der Wiederaufführung von Filmen des ersten Festivaljahres und einem Theaterprojekt unter Einbeziehung der Obdachlosen. Ricardo Calil begleitet einige von ihnen - und erzählt von Depressionen, Kriegstraumata und post-kolonialer Entfremdung.