Die erste "Talent-Taube" als Nachwuchsförderpreis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ging 2004 an den dänischen Regisseur Jeppe Rønde für seinen Film "Jerusalem min Elskede" ("Jerusalem My Love").
Jeppe Rønde wurde 1973 geboren und studierte Filmwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität in Kopenhagen. Er arbeitet als Regisseur, Kameramann und Komponist. "Jerusalem min Elskede" ist sein Debütfilm.
"Regisseur Jeppe Rønde ist auf der Suche. Sein Leben lang war er gläubig, aber sein Glauben droht ihm abhanden zu kommen. In Form einer Hypnose macht sich Jeppe auf nach Jerusalem. Das ist die Stadt, in der die drei monotheistischen Weltregionen mit elementarer Wucht aufeinander treffen und beim Besucher einen tiefen religiösen Schock hinterlassen können. In Jerusalem begegnet Jeppe verschiedenen "Propheten", die ihn in die Welt ihres Glaubens einführen, den sie täglich ganz praktisch leben: Israel ist ein jüdischer Sozialarbeiter, der die Mülltonnen der Stadt nach brauchbaren Dingen und Kleidern durchstöbert und sie an Bedürftige verteilt. Der Muslim Muhammad nimmt Drogenabhängige auf und weist ihnen Kraft seines Glaubens den Weg aus der Sucht. Ted hingegen ist ein amerikanischer Missionar, der wie Christus predigend durch Jerusalem zieht. Alle drei versuchen, den jungen Dänen zu bekehren. Die Offenheit und spirituelle Kraft der Männer löst nicht nur bei Jeppe eine intensive und zugleich undogmatische Auseinandersetzung mit Religion aus. Der vielschichtige, wunderschön gearbeitete Film zieht auch den Betrachter immer tiefer in seinen Bann, der sich irgendwann fragt: Ist schon die Suche nach Glauben das Ziel des Weges? Oder kann Jeppe seinen verlorenen Glauben wiedergewinnen und eine Entscheidung treffen?"