Die Südkoreanerin Boram Kim gewann bei der 60. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm die von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte "Goldene Taube". Kims Film "Baek-gu" setzte sich im Wettbewerb "Next Masters" gegen zehn weitere Produktionen durch.
Der Film geht zunächst auf die Suche nach einem streunenden Hund, der in einem Stadtteil von Seoul lebt und der, unterbewusst, scheinbar allen Bewohner bereits begegnet ist. Die Regisseurin befragt sie nach dem heimatlosen Tier, doch offensichtlich kann niemand eine Auskunft geben - alle interessieren sich lediglich für ihr eigenes Leben. Der Dokumentarfilm fokussiert sich immer mehr auf die Geschichten der Seouler und zeichnet so ein immer tristeres Bild der Menschen, die ihre eigene kleine Welt kaum mehr verlassen.
"Der Dokumentarfilm der Südkoreanerin Boram-Kim zeichnet ein zugleich spannendes sowie bedrückendes Bild der Menschen in diesem Teil Seouls, die sich allem voran nur für ihre eigene Welt zu interessieren und so nur wenig Blick für die Geschehnisse vor ihrer Haustür zu haben scheinen. Wir wünschen Boram-Kim, dass das Preisgeld zur Realisierung eines nächsten Filmes beitragen kann.", so Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung. Der Film feierte bei dem Festival seine internationale Premiere.