Andreas Platthaus
Juryvorsitz
Chef des Ressorts Literatur und literarisches Leben, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Andreas Platthaus, geboren 1966, ist seit 1997 Redakteur im Feuilleton der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und dort zuständig für Literatur und literarisches Leben. Er hat seit 1998 mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2020 "Auf den Palisaden" mit Tagebuchaufzeichnungen aus seiner Zeit als Fellow im kalifonischen "Thomas Mann House" und 2021 die Biographie "Lyonel Feininger - Porträt eines Lebens". 2017 wurde er von der Französischen Republik zum "Chevalier de l’ordre des arts et lettres" ernannt, 2018 erhielt der den Hessischen Kulturpreis. Er lebt in Leipzig und Frankfurt am Main.
Ines Geipel
Geboren 1960 in Dresden, ist Schriftstellerin und Professorin für Verskunst an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Sie floh 1989 nach ihrem Germanistik-Studium in Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie und Soziologie. 1996 kam ihr erstes Buch heraus.
Das zentrale Thema ihres literarischen Werks ist die deutsche Gewaltgeschichte sowohl des Nationalsozialismus als auch der DDR-Diktatur. Seit 2005 hat sie zusammen mit Joachim Walther die "Verschwiegene Bibliothek" herausgegeben, eine auf zehn Bände angelegte Edition von AutorInnen und Texten, die in der DDR nicht erscheinen durften.
Für ihre Werke, aber ebenso ihr gesellschaftliches Engagement, wurde Geipel mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem "Lessingpreis für Kritik" 2020 und mit dem "Marieluise-Fleißer-Preis" 2021.
Linde Rotta
1937 in Eisenstadt (Österreich) geboren, Fachabitur der Handelsakademie in Villach, mehrjährige Auslandsaufenthalte in Spanien, Italien, seit 1984 als Autorin und freie Journalistin in Deutschland wohnhaft (Frankfurt/Main, Lünen, Bonn, Leipzig). Autorin von Erzählungen, Essays, Märchen, Lyrik, Hörspielen, Features und Sachbüchern, darunter:
- "Reserviert für zwei" - Erzählungen
- "Der Tag wird Legende" - Lyrik
- "Der Teufel und das Paradies - Umbrische Legenden" - Märchen und Sagen
- "Wege aus der Drogensucht" - Berichte
- "Leben lohnt doch" - Ausstiegsbiographien
In Kürze erscheint der Erzählband "Disteln und Ginster".
Dr. Katrin Schumacher
Redaktionsleiterin Literatur, Film, Bühne bei MDR Kultur
Dr. Katrin Schumacher ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und seit 2009 Literaturredakteurin des Mitteldeutschen Rundfunks. Geboren ist sie in Ostwestfalen-Lippe und hat in Bamberg, Antwerpen und Hamburg studiert. Sie hat akademische Lehraufträge an mehreren Universitäten wahrgenommen und Bücher sowie Aufsätze - u.a. zu David Lynch, Arthur Schnitzler, zur Gegenwartsliteratur, zu Theorien des Monströsen oder der Fotografie - veröffentlicht. Ihr aktuelles Buch "Füchse - ein Portrait" ist in der Naturkunden-Reihe bei Matthes&Seitz Berlin erschienen. Vor ihrer Redakteursstelle beim MDR hat sie u. a. als Moderatorin für das rbb kulturradio sowie für den WDR, NDR und Deutschlandradio Kultur gearbeitet. Sie ist in mehreren Literaturpreisjurys tätig und gehört zum Team der "Buchzeit" bei 3sat.
Prof. Dr. Jobst Welge
Jobst Welge wurde 1969 in Braunschweig geboren und ist seit 2018 Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig. In seinen Forschungen und Publikationen widmet er sich insbesondere den spanisch- und portugiesischsprachigen Literaturen, als Komparatist aber auch übergreifenden Fragen der Gegenwartsliteratur und der Romantheorie ("Genealogical Fictions. Cultural Periphery and Historical Change in the Modern Novel", 2015).
Werner Schulz †
Werner Gustav Schulz (geboren 1950 in Zwickau) war von 1990 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments für Bündnis 90/Grüne.
Seit den 1970er Jahren war Schulz in der kirchlichen Friedens-, Ökologie- und Menschenrechtsbewegung aktiv. 1976 engagierte er sich für den ausgebürgerten Wolf Biermann. Zunächst nur als Kontaktperson des Neuen Forums von Berlin nach Sachsen entsandt, erlebte er am 9. Oktober 1989 die große Montagsdemonstration in Leipzig mit und verlegte sein politisches Engagement für die nächsten Jahre nach Sachsen.
Von 1990 bis 1994 war Schulz Sprecher der Bundestagsgruppe Bündnis 90/Grüne sowie Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion zwischen 1994 und 1998. Seit der Europawahl 2009 gehörte er als Abgeordneter im Europäischen Parlament der Fraktion Grüne/EFA an und war bis zu seinem Ausscheiden 2014 Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten (AFET) sowie stellvertretendes Mitglied im Wirtschafts- und Währungsausschuss (ECON). Zudem war er stellvertretender Vorsitzender der Russland-Delegation des Europäischen Parlaments.
Werner Schulz verstarb am 9. November 2022 in Berlin.