Europäisches Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung

Das Europäische Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK) bildet die - im Humboldtschen Sinne - zweite Säule der Wissenschaft unter dem Dach der Medienstiftung ab: die Forschung. Seit seiner Neustrukturierung im Jahr 2014 werden im Institut insbesondere Fragen von „Medien und Journalismus in Europa“ in den Blick genommen. Soziale Informationsstrukturen und Kommunikationsprozesse werden dabei ebenso untersucht wie Aspekte der Medienfreiheit und der Unabhängigkeit des Journalismus. Die wissenschaftliche Arbeit will mit interdisziplinärer Forschung, theoriegetriebenen empirischen Studien sowie praxisorientierten Projekten zum internationalen Diskurs beitragen und mit ihren Erkenntnissen Ethik und Qualität im Journalismus stützen. Damit stellt es sich in die Tradition der Friedlichen Revolution von 1989: Medien- und Meinungsfreiheit sowie unabhängiger Journalismus waren damals Kernforderungen Hunderttausender Leipziger Demonstranten.

Für seine Arbeit unterhält das EIJK ein Doktoranden-Programm, in dem es mit Partnern wie der University of Westminster in London/Großbritannien, der Gent University in Belgien, der Handelshochschule Leipzig (HHL) und der Universität Leipzig kooperiert. Derzeitige Forschungsthemen sind beispielsweise die Arbeit von grenzübergreifenden investigativen Netzwerken, die Anwendbarkeit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und deren Auswirkung auf die Meinungsfreiheit in Südosteuropa sowie das Spannungsfeld zwischen Unabhängigkeit und staatlicher Kontrolle, in dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Europa wirkt. Darüber hinaus ist das EIJK Veranstalter für Konferenzen wie „KommunikationsFluten“ (2015) sowie Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen unter anderem zur Zukunft der Tageszeitungen,  zur Entwicklung der Pressefreiheit in der DDR während der Friedlichen Revolution 1989/90 oder den Einfluss von Eliten auf Leitmedien und die Arbeit von Journalisten.

Das EIJK ist als gemeinnütziger Verein organisiert, den die Medienstiftung mit Räumlichkeiten in der Villa Ida sowie mit einer institutionellen Förderung unterstützt. Das Institut wurde 2003 auf Anregung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vom Lehrstuhl Journalistik der Universität Leipzig (Prof. Dr. Michael Haller) als „Institut für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung“ (IPJ) als ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Leipzig und der Medienstiftung mit Unterstützung der Sparkassenversicherung Sachsen gegründet.

Zur Internetseite des EIJK: www.eijc.de