Der Hörspielautor Eberhard Petschinka hat den "Günter-Eich-Preis 2009" erhalten
Der Hörspielautor, Regisseur und Maler Eberhard Petschinka (56) hat den von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ausgeschriebenen Günter-Eich-Preis für sein Lebenswerk im Genre des Hörspiels erhalten. Der Österreicher nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis aus den Händen von Hartwig Hochstein, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung, entgegen.
Hochstein würdigte das beständige engagierte Bemühen Petschinkas um eine kritische Analyse der Gegenwart. Gerade in Zeiten der Krise seien Künstler, die die Mechanismen der Macht hinterfragen unverzichtbar. Nur so könne wirksam vermieden werden, dass populistische Rhetorik die gesellschaftlichen Debatten dominiert.
In seiner Dankesrede gab Petschinka einen unmittelbaren Einblick in den "Zirkus der Alltagsmythen", den er mit seiner Arbeit aufdecke. Dieser sei bevölkert von "Waisenknaben aus der Wall Street", "Lackaffen" aus der Politik und "Sprachartisten aus den Info-War-Sendern." Viel lieber würde er sich mit wahrhaft poetischen Problemen auseinandersetzen. Aber dafür gebe es einfach zu viel Schlechtes in der Welt, das es täglich zu bekämpfen gelte.
Dieses politische Engagement betonte auch Dr. Peter Klein in seiner Laudatio auf den Preisträger. "Eberhard Petschinka interressiert sich für die Welt und hält sie für verbesserungswürdig.", sagte der Hörspielchef des Österreichischen Rundfunks (ORF). In seinen Werken äußerten sich zudem starke Gefühle und kraftvolle Figuren. Petschinka habe schlicht das, was man für die Bühne eine "Theaterpranke" nennt. Das mache seine bislang fast 30 Hörspiele so einzigartig.
Der Vorsitzende der Preis-Jury, Dr. Christoph Buggert, hob die Bedeutung hervor, die Auszeichnungen wie der Günter-Eich-Preis gerade auch für das "geschichtsvergessene Medium Radio" aufweisen. "Die Archive der Rundfunkanstalten sind gefüllt mit Schätzen, die viel zu schnell in Vergessenheit geraten. Anstöße, die den Vergessensprozess verlangsamen, sind ein wichtiger Beitrag zur Radiokultur.", sagte der ehemalige Hörspielchef des Hessischen Rundfunks.
Jury-Mitglieder waren neben Buggert die in Leipzig lebende Autorin und Journalistin Linde Rotta; der langjährige Bereichsleiter Wort/Hintergrund beim Schweizer Radio DRS 2, Martin Bopp; der Medienwissenschaftler Hans-Jürgen Krug sowie der Medienkritiker und stellvertretende Feuilletonchef des "Kölner Stadtanzeigers", Frank Olbert.Weiterführende Informationen zum diesjährigen Preisträger Eberhard Petschinka finden Sie auf seiner persönlichen Homepage unter www.krok.cc. Auf der Seitewww.guenter-eich-preis.de erfahren Sie alles rund um den Günter Eich Preis 2009 und die "Schreibwerkstatt: Radio".
Der Günter-Eich-Preis wird in enger Kooperation mitMDR Figarovergeben. Das Kultur-Radio des Mitteldeutschen Rundfunks strahlte am Sonntag, 8. Februar eine Aufzeichnung von der Preisverleihung auf dem "Mediencampus Villa Ida" aus.