Einzigartige Partnerschaft von Bund, Kommunen und Stiftungen/Medienstiftung unterstützt Leipzig mit Grundpatenschaft
"Unser Ziel ist es, eines der besten Bildungssysteme der Welt zu schaffen. Dazu gehört, der heutigen und der kommenden Generation in jeder Lebensphase das richtige Bildungsangebot machen zu können", sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan am Dienstag zur Auftaktkonferenz für das bundesweite Bildungsprogramm "Lernen vor Ort". "Nur eine lernende Gesellschaft kann in Zeiten des Wandels erfolgreich sein. Dabei ist Bildung eine gemeinsame Aufgabe aller Akteure", so Schavan weiter. "Mit 'Lernen vor Ort' beginnt eine neuartige öffentlich-private Bildungspartnerschaft aus Bund, Kommunen und Stiftungen, um ein abgestimmtes Bildungssystem auf kommunaler Ebene zu entwickeln: von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Erwachsenenbildung."
40 Kommunen aus allen Teilen Deutschlands werden sich in einem zunächst dreijährigen Prozess auf den Weg machen, um die Bürgerinnen und Bürger über die vielfältigen Bildungsangebote zu informieren und sie zu beraten. Im Mittelpunkt von "Lernen vor Ort" steht der Aufbau eines kommunalen Bildungsmanagements, das die unterschiedlichen Zuständigkeiten für die Bildung in der Kommune zusammenführt. Unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten werden auch die für das örtliche Bildungswesen wichtigen Aspekte Demographischer Wandel, Integration und Diversitätsmanagement, Familienbildung und Elternarbeit, Demokratie und Kultur sowie Wirtschaft, Technik, Umwelt, Wissenschaft einbezogen.
Dafür erhalten 40 Kommunen, die in einem bundesweiten Wettbewerb ermittelt wurden, Fördermittel des Bundes und des Europäischen Sozialfonds in Höhe von insgesamt rund 60 Millionen Euro. Die Kommunen werden von deutschen Stiftungen unterstützt, die im Bildungsbereich aktiv sind. Bisher stehen insgesamt 113 Stiftungen aus allen Ländern den Kommunen als Paten zur Seite. Die Stiftungen bringen als unabhängige Akteure der Zivilgesellschaft ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein, wenn es etwa darum geht, Eltern über den besten Bildungsgang ihrer Kinder zu beraten, Menschen auf das Ehrenamt vorzubereiten und Konzepte für verbesserte Angebote zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region zu erarbeiten.
Auch die Stadt Leipzig erhält Fördermittel des Bundes. Mit dem Geld will Leipzig dafür sorgen, dass die privaten und öffentlichen Bildungsangebote in der Stadt besser miteinander vernetzt werden. Der Bildungsweg der Leipziger soll künftig bruchlos vom Kindergarten bis hin zur Seniorenakademie reichen und so die Chancengleichheit der Bürger nachhaltig erhöhen.
Unterstützt wird die Stadt von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, die die Grundpatenschaft übernimmt und u. a. ihre Erfahrungen in der Aus- und Weiterbildung in das Projekt einbringen wird. Die Stiftung wird beim Bildungsmonitoring sowie bei der Erstellung der Kommunikations- und Marketingstrategie unterstützen. Darüber hinaus stellt die Stiftung mit ihrem "Mediencampus Villa Ida" die für Bildungsprojekte und Veranstaltungen der Initiative geeignete Infrastruktur zur Verfügung.
Neben zahlreichen überregional agierenden Stiftungen sind an dem Programm "Lernen vor Ort" auch 23 Sparkassenstiftungen und 13 Bürgerstiftungen beteiligt. Sie sind alle im Bildungsbereich aktiv. Die Stiftungen stellen den Kommunen im Rahmen von Patenschaften ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen im Management von erfolgreichen Bildungsprojekten, in der Prozessberatung und in der Erarbeitung innovativer Ideen zur Verfügung. In 14 Kommunen sind lokale Stiftungsverbünde mit drei bis neun örtlichen Stiftungen gegründet worden, die gemeinsam Patenschaften für ihre Heimatkommune übernehmen werden. Die Stiftungen sind in einem nationalen Stiftungsverbund "Lernen vor Ort" zusammengeschlossen.
Weitere Informationen über das Programm, die ausgewählten 40 Kommunen und die beteiligten Stiftungen finden sich unter www.lernen-vor-ort.info.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung/Initiatve Lernen vor Ort