"Schicksalsgemeinschaft": Nachlese

Deutschlandfunk Nova sendet Vorträge des Symposiums "Schicksalsgemeinschaft - Verlorener Frieden in Europa" der Stiftungen der Sparkasse Leipzig.

Leipzig, der 3. Dezember 2024. Vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg und Nahost-Krise hatte das Symposium "Schicksalsgemeinschaft - Verlorener Frieden in Europa" der Stiftungen der Sparkasse Leipzig am 8. Oktober 2024 deutsche und europäische Handlungsmöglichkeiten hinterfragt. Als Impulsgeber waren unter anderem Prof. Dr. Sir Christopher Clark, Regius Professor of History an der University of Cambridge, Prof. em. Dr. Michael Haller, vormals Professor für Allgemeine und Spezielle Journalistik an der Universität Leipzig, sowie Prof. Dr. Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam, Gäste des Leipziger Symposiums. Die Vorträge der Professoren Clark und Haller werden in dieser Woche im wissenschaftlichen Podcast "Hörsaal" des Deutschlandfunk Nova veröffentlicht sowie am Sonntag, 8. Dezember 2024 im linearen Programm von Deutschlandfunk Nova ausgestrahlt.

Prof. Dr. Sir Christopher Clark erläuterte in seiner Keynote "Europa als Schicksalsgemeinschaft? Vom politischen Nutzen der Geschichte", wie eine gemeinsame europäische Geschichte in Vergangenheit und Gegenwart immer wieder nationalisiert wird. So stellt er nationale Erklärmuster für die europaweiten revolutionären Bewegungen 1848 sowie deren aktuelle Nutzung für politische Narrative vor. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Propagandamaschine nutzen Clark zufolge regelmäßig geschichtliche Narrative. Zu konstatieren sei dabei, dass Russland von der revolutionären Geschichtsbetrachtung des 20. Jahrhunderts zurückgekehrt sei zu einer im 18. und 19. Jahrhundert verankerten Philosophie, die das Land als konservativen Widerpart zum liberalen Westen verstehe. Der Vortrag des Cambridge-Professors wird ab 5. Dezember 2024, 18 Uhr im Podcast "Hörsaal" von Deutschlandfunk Nova zu hören sein und wird am 8. Dezember 2024, 19 Uhr im digital empfangbaren linearen Programm des Senders ausgestrahlt.

Über "Die Medien im Krieg" referierte Prof. em. Dr. Michael Haller, bis heute Wissenschaftlicher Direktor des "Europäischen Institutes für Journalismus- und Kommunikationsforschung e. V. - EIJK", während des Symposiums. In seinem Vortrag in Leipzig stellte er dar, wie der Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ebenso wie der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ein verstärktes Informationsbedürfnis der deutschen Bevölkerung und eine erhöhte Nutzung von News-Medien mit sich gebracht haben. Regelmäßig stünden Medien vor der Frage, wer die Deutungshoheit in der Kriegsberichterstattung habe - Militärs oder Journalisten. An historischen Beispielen zeigt Haller, wie Medien in unabhängiger oder eingebetteter Rolle von Kriegsschauplätzen berichtet haben und wirft die Frage auf, inwiefern westlichen Medien eine unabhängige Berichterstattung von heutigen Konflikten möglich ist. Hallers Vortrag wird am 6. Dezember 2024, 18 Uhr im Podcast "Hörsaal" von Deutschlandfunk Nova veröffentlicht und ist am 8. Dezember 2024, 20 Uhr im Programm des Senders zu hören.

Diese und weitere Vorträge sowie die Podiumsdiskussion des Symposiums sind bereits umfangreich auf den Internetseiten der Stiftungen der Sparkasse Leipzig dokumentiert. So finden sich hier auch der vollständige Vortrag von Prof. Dr. Sönke Neitzel zum Thema "Die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr" sowie die Diskussion, an der neben den bereits genannten Referenten auch Sabine Adler, Osteuropa-Korrespondentin des Deutschland Radios und Preisträgerin des Preises für die Freiheit und Zukunft der Medien 2024, Marika Linntam, Botschafterin der Republik Estland in der Bundesrepublik Deutschland, sowie Generalmajor a. D. Michael A. Hochwart, bis zum 30. September 2024 Kommandeur des Ausbildungskommandos Heer der Bundeswehr in Leipzig, teilgenommen hatten.

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