Leipzig, 31. Januar 2013. Heute wurde der in Köln lebende Hörspielautor Jürgen Becker mit dem "Günter-Eich-Preis" 2013 der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig geehrt.
Vor zahlreichen Gästen überreichten Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und Stiftungsvorstand Stephan Seeger den Preis auf dem "Mediencampus Villa Ida". "Jürgen Becker ist einer der arriviertesten Hörspielautoren Deutschlands. Würde unser Hörspiel-Preis nicht im jährlichen Wechsel mit dem "Axel-Eggebrecht-Preis" verliehen - Jürgen Becker wäre längst 'Günter-Eich-Preisträger'!", sagte Seeger.
Der in Köln lebende Schriftsteller Jürgen Becker (Jahrgang 1932) ist eine der prägenden literarischen Stimmen des deutschsprachigen Hörspiels und hat mit seinen zahlreichen, von 1969 bis in die nahe Gegenwart entstandenen Funkarbeiten maßgeblich die Radiokunst beeinflusst: "Ein neuer Ton war in der Welt. Ein neuer Schriftsteller betrat die literarische Bühne. Er versetzte die Zunft in Erstaunen. (…) Ein neues Terrain der Schreibkunst war erobert, ein neuer Satzbau, eine neue Gangart des Sprechens", würdigte Dr. Sebastian Kleinschmidt, Chefredakteur der Zeitschrift "Sinn und Form", in seiner Laudatio das Werk des Preisträgers.
Jürgen Becker betonte in seiner Dankesrede die enge Verknüpfung zwischen der literarischen Gattung des Hörspiels und dem deutschen Rundfunk, "wobei der Rundfunk nicht so sehr als Mäzen, wie es die Legende erzählt, sondern als Auftraggeber fungierte, der sich die Stimmen der Literatur sicherte und mithin als Medium der Bewusstseinsbildung, von Aufklärung und Kritik verstand." Dies sei eine Tradition der "Offenheit gegenüber den Künsten" und des "Engagement ans kulturelle, ans literarische Wort", aus der der Rundfunk, "will er seinen Geist und seine Seele nicht preisgeben, nicht mehr herauskann."
Aus insgesamt 18 Vorschlägen aus den Hörspiel-Abteilungen der ARD, aus Österreich und der Schweiz sowie aus Akademien und Schriftstellern war Jürgen Becker für den Preis vorgeschlagen worden: "Es waren so hochrangige, auch in anderen Literatursparten erfolgreiche Namen darunter, dass die Jury Schwerarbeit leisten musste", hob Jury-Mitglied Christoph Buggert hervor.
Der "Günter-Eich-Preis" würdigt das Lebenswerk von Autorinnen und Autoren, die mit ihren Arbeiten das Repertoire der Gattung Hörspiel vielgesichtig und stetig erweitert haben. Er wird alternierend mit dem Eggebrecht-Preis für das Radio-Feature alle zwei Jahre vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.