"Dialog über Medien- und Meinungsfreiheit fördern"
Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hat am Morgen die Träger des "Preises für die Freiheit und Zukunft der Medien" 2010 vorgestellt. Es sind der afghanische Journalist Sayed Yaqub Ibrahimi, der bulgarische Reporter Assen Yordanov und der dänische Karikaturist Kurt Westergaard.
Ibrahimi erinnerte an seine afghanischen Kollegen, die sich vor Ort für einen unabhängigen und freien Journalismus einsetzen. "Ich nehme den Preis stellvertretend für die Journalisten meines Landes entgegen", sagte Ibrahimi, der sein journalistisches Engagement als Selbstverständlichkeit betrachtet.
Auch der bulgarische Reporter Assen Yordanov zeigte sich bewegt von der Ehrung: "Der Leipziger Medienpreis rückt Bulgarien stärker in den Fokus der westeuropäischen Medien. Dort spielen die Geschehnisse in Bulgarien sonst meist keine Rolle." Dass die Auszeichnung in Leipzig vergeben wird, ist für den investigativ arbeitenden Journalisten von besonderer Bedeutung: "Leipzig hat die Mauer bereits niedergerissen. Wir in Bulgarien müssen den Kampf gegen Kommunismus und dessen Erbe noch führen."
Engagierte Journalisten ermutigen und schützen
In der Pressekonferenz mit den Preisträgern betonte der Vorstandsvorsitzende der Medienstiftung, Dr. Harald Langenfeld das Anliegen des Leipziger Medienpreises: "Der Preis soll ein Schlaglicht auf die Weltregionen werfen, in denen die Meinungs- und Pressefreiheit besonders gefährdet ist. Seit dem Jahr 2001 soll der Preis dazu beitragen, den weltweiten Dialog über Medienfreiheit zu fördern und engagierte Journalisten dadurch zu ermutigen und auch zu schützen."
Für die Meinungs- und Medienfreiheit haben sich die Preisträger des Jahres 2010 auf besondere Weise eingesetzt:
Sayed Yaqub Ibrahimi (Jahrgang 1980), der über den Waffen- und Drogenhandel sowie Machtmissbrauch in Afghanistan berichtet, kann mittlerweile nur noch außerhalb seines Heimatlandes recherchieren.
Assen Yordanov deckte zahlreiche Umwelt- und Korruptionsskandale an der bulgarischen Schwarzmeer-Küste auf und erhielt deshalb Morddrohungen.
Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard wurde für die Standhaftigkeit ausgezeichnet, mit der er auf die Morddrohungen und die weltweiten Proteste nach der Veröffentlichung seiner umstrittenen Mohammed-Karikaturen reagierte.
Der "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" 2010 wird traditionell am Vorabend des für die Friedliche Revolution in Leipzig bedeutsamen 9. Oktober vergeben.