Foto: Veronkia Wengert |
Dušan Miljuš war leitender Redakteur der in Zagreb erscheinenden Zeitung "Jutarnji list". 20 Jahre schrieb Miljus über die schmutzigen Geschäfte der Balkan-Mafia und deren Verstrickungen mit der Politik. Am 2. Juni 2008 wurde Miljuš von zwei Unbekannten mit Baseballschlägern vor seinem Haus verprügelt. Die Täter brachen ihm den Arm und fügten ihm eine Gehirnerschütterung zu.
Da der Fall international bekannt wurde, steht der Journalist seitdem unter Polizeischutz. Vor dem Überfall erhielt er Drohbriefe, in einer Konkurrenzzeitung erschien seine Todesanzeige.
Vermutlich waren Artikel über Waffenschmuggel zwischen EU und ehemaligen jugoslawischen Staaten sowie über die Mafia im städtischen Baugewerbe Auslöser für die Drohungen und den Überfall. Der Autor nannte darin auch Namen von Personen, die offenbar verwickelt waren.
Der Fall von Dušan Miljuš ist nur einer von vielen, aber er wurde von der kroatischen Presse zum Symbol gemacht. In der "Jutarnji list" zählen die Kollegen die Tage seit dem Überfall und veröffentlichen immer wieder das Foto des Redakteurs - bis das Verbrechen lückenlos aufgeklärt sein wird.
Seit Ende des Balkankrieges gab es rund 40 Übergriffe auf kroatische Journalisten.