deckte korrupte Machenschaften sowie das Zusammenwirken alter und neuer Seilschaften innerhalb der Cottbuser Immobilienbranche auf und machte sie öffentlich.
Simone Wendler, seit dem 1. Oktober 2000 Chefreporterin der „Lausitzer Rundschau“, stand unter massiver Bedrohung. Grund dafür waren ihre Recherchen und Veröffentlichungen Mitte 2001 zu Korruption und gehäuften Unregelmäßigkeiten in der Cottbuser städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die Stadt war in Aufruhr. Beschuldigungen, Unschuldsbeteuerungen, Rufe nach Sachlichkeit und neuerliche Vorwürfe beherrschten die politische Agenda der Stadt in der Lausitz.
Dunkle Geschäfte der Art "Eine Hand wäscht die andere", Verbindungen, die weit in DDR-Zeiten reichen und Seilschaften von Leuten, die früher haupt- oder nebenamtlich für das Ministerium für Staatssicherheit arbeiteten und nun wieder an Schaltstellen kommunaler Macht saßen, hatte die couragierte Journalistin seit Ende 2000 aufgedeckt.Neben den überregionalen Medien fand auch das Brandenburger Innenministerium Interesse am "Fall Simone Wendler". Die Chefreporterin der "Lausitzer Rundschau", die schon seit einigen Jahren mit Veröffentlichungen zu brisanten Themen (Immobilienfirma Aubis, Naziszene, Abfallschiebereien) Aufsehen erregte, wurde wegen ihrer Enthüllungen zu den unsauberen Aktivitäten der Cottbuser Wohnungsbaugesellschaft von anonymer Seite massiv unter Druck gesetzt.
So fand sich auf der Mailbox ihres Mobiltelefons eine Morddrohung. Ihr Privatleben wurde bespitzelt: sogar aus fahrenden Autos wurde sie fotografiert. Später wird sie von Prominenten der Stadt der "Nestbeschmutzung" bezichtigt. Trotz massiven Drucks von außen ließ sich Frau Wendler nicht von der Suche nach der Wahrheit abbringen
Vor dem Herbst 1989 hatte Simone Wendler Chemie studiert und als Chemikerin gearbeitet. Politisch und journalistisch aktiv wurde sie zur Wendezeit 1989.
Sie erhielt 2002 den 2. Preis des "Wächterpreises" der deutschen Tagespresse .