Die afghanische Journalistin Farida Nekzad gehört zu den renommiertesten Journalisten ihres Heimatlandes. 2002 aus dem Exil in Pakistan und von einem Kurzstudium in Indien in ihr Heimatland zurückgekehrt, war sie zwischen 2004 und 2009 als Nachrichtendirektorin und Chefredakteurin der unabhängigen und größten afghanischen Nachrichtenagentur "Pajhwok News" tätig. Anschließend wurde sie Chefredakteurin der "Wakht News Agency", die sich insbesondere der Berichterstattung über Frauen und Frauenrechte in Afghanistan verschrieben hat. Bis Juni 2014 war Sie gewähltes Mitglied und Leiterin der "Media Commission" innerhalb der afghanischen "Independent Election Commission", die im Umfeld der afghanischen Wahlen 2014 eine ausgewogene mediale Präsenz der zur Wahl stehenden Parteien gewährleisten sollte.
Farida Nekzad schulte junge Journalistinnen in Afghanistan und ist darüber hinaus als ehrenamtliches Vorstandsmitglied in der länderübergreifenden Organisation "South Asian Women in Media" aktiv. Ihr Engagement und ihre journalistische Tätigkeit machte sie zu einer vielbeachteten Stimme im Kampf um Frauenrechte und um Pressefreiheit - und in der Vergangenheit zur Zielscheibe von mehrfachen Morddrohungen, einem Bombenattentat und einer versuchten Entführung. Farida Nekzad hält sich zurzeit als Gast der "Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte" (www.hamburger-stiftung.de) in Deutschland auf.
Aram Radomski, Siegbert Schefke, Roland Jahn und Christoph Wonneberger sind Akteure der Friedlichen Revolution 1989 in der ehemaligen DDR sowie der oppositionellen Bewegung in deren Vorfeld. Christoph Wonneberger, zwischen 1977 und 1984 evangelisch-lutherischer Pfarrer in Dresden, ab 1985 in Leipzig, koordinierte seit 1986 die montäglichen Friedensgebete in der Nikolaikirche und wirkte an der Arbeit oppositioneller Arbeitsgruppen aus der Kirche heraus mit. 1989 unterhielt er ein "Demo-Telefon", mit dem westliche Journalisten über die Ereignisse in Leipzig informiert wurden.Am Abend des 9. Oktober 1989 gab Wonneberger in einer Live-Schaltung ein Interview in den ARD-tagesthemen und berichtete der Weltöffentlichkeit von der friedlichen Demonstration in Leipzig mit ca. 70.000 Teilnehmern.
Roland Jahn wurde wegen seiner Kritik an der Biermann-Ausbürgerung 1977 von der Uni exmatrikuliert. Er gehörte zu den Mitgründern des "Friedenskreises Jena" und wurde u. a. wegen seines Eintretens für Meinungsfreiheit politisch verfolgt. 1982 wurde er in Untersuchungshaft genommen, verurteilt und nach Protesten im Westen vorzeitig freigelassen. Im Juni 1983 wurde er dann gegen seinen Willen aus der DDR geworfen. Von West-Berlin aus unterstützte er die DDR-Opposition finanziell und logistisch, beispielsweise mit der Beschaffung von Druckmaschinen und Videokameras. Als Journalist produzierte er für die ARD zahlreiche Beiträge zur DDR-Opposition, zur Verletzung der Menschenrechte und zur Umweltverschmutzung und trug damit wesentlich zur Schaffung einer Gegenöffentlichkeit bei. Seit März 2011 ist Roland Jahn Bundesbeauftragter der Stasi-Unterlagen-Behörde.
Siegbert Schefke gehörte zu den Mitbegründern der Berliner "Umwelt-Bibliothek", wo er Aram Radomski kennenlernte. Gemeinsam arbeiteten sie freiberuflich für verschiedene westdeutsche Medien und dokumentierten insbesondere den Verfall historischer Altstädte, die Umweltzerstörung in der DDR sowie die aufkeimende Oppositionsbewegung. Mit einer von Roland Jahn beschafften Kamera filmten sie vom Turm der Reformierten Kirche am "Leipziger Ring" aus die Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989. Ihr bedeutsames Material veröffentlichten westdeutsche Medien am 10. Oktober 1989, von wo die Leipziger Demonstrationen in die Welt hinaus-, vor allem aber in die DDR zurückstrahlten. Schefke arbeitet bis heute als Fernsehredakteur beim Mitteldeutschen Rundfunk. Radomski ist Geschäftsführer der Berlintapete GmbH.