Leipzig, den 31. März 2006. Mitten im Leipziger Stadtteil Gohlis entsteht bis August 2006 nach Plänen des Architekturbüros Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP) ein moderner Mediencampus. Jetzt wurden die Arbeiten am Rohbau, trotz der langen Kälteperiode, fristgerecht abgeschlossen. Universität Leipzig, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK), Handelshochschule Leipzig (HHL) sowie das Deutsche Literaturinstitut Leipzig (DLL) wollen ihn für Seminare nutzen. Außerdem werden in dem Mehrzweckgebäude hochrangige Veranstaltungen und Tagungen stattfinden.
Das renommierte und mehrfach preisgekrönte Architekturbüro Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP) entwarf das Gebäude. Architekt Gerd Heise: "Das Gebäude besteht aus drei Teilen, die zusammengenommen ein U bilden. Die einzelnen Gebäudeteile können separat oder gemeinsam genutzt werden. Teil C ist ein großzügiges, verglastes Foyer zum Poetenweg hin. Es bildet gewissermaßen das Scharnier zwischen den Elementen, die auch einzeln und daher ganz flexibel nutzbar sind. Teil B umfasst parterre das Bistro, im ersten und zweiten Stock befinden sich vier Appartements. Teil A bietet im Erdgeschoss einen Saal für bis zu 280 Menschen.
Darüber liegen auf einer Zwischenebene drei Dolmetscherkabinen und der Regieraum, von dem aus die Saaltechnik gesteuert werden kann. Im ersten Stock finden zwei Seminarräume Platz, ein Tonstudio und der Videoschnittraum. Darüber liegt ein Computerkabinett mit 24 Plätzen in Form einer Rotunde. Überall im Gebäude sind Terrassen und Kommunikationsflächen eingeplant." Die Gesamtkosten (Bau, Technik- und sonst. Ausstattung) für das Projekt werden etwa 6,4 Mio Euro betragen (inkl. Mehrwertsteuer).
Peter Krakow, Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig, die den Neubau finanziert, beschreibt die Motivation der Stiftung und ihrer Stifterin, der Sparkasse Leipzig für diese Investition: "Wir wollen helfen, den weiteren Ausbau des Medienstandortes Leipzig zu unterstützen. Das ist bedeutsam für die Entwicklung der gesamten Region und auch eine Investition in die Zukunft unserer Stadt. Dabei geht es auch um den Ausbau von Infrastruktur."
High-Tech-Campus für Leipziger Hochschulen
"Exzellente Ausbildung bedarf einer hochwertigen Infrastruktur", erklärt Prof. Dr. Uwe Kulisch von der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur Leipzig (HTWK). "Dieser Mediencampus wird sowohl die Lernenden zu Höchstleistungen beflügeln als auch die Lehrenden für weitere Lehrangebote begeistern", ist Kulisch überzeugt.
Prof. Dr. Gerhard Heyer, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Leipzig und Vorsitzender des Projektrates des "Masterprogramm Medien Leipzig" (MML) sieht den Erfolg des MML in engem Zusammenhang mit den künftigen idealen Lehr- und Vorlesungsbedingungen.
Gemeinsam mit der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig haben sich die Universität Leipzig und die HTWK Leipzig zum Ziel gesetzt, mit dem MML international anerkannte Weiterbildungsstudiengänge im Medienbereich einzurichten und durchzuführen. Ein Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit der Partner.
Auf Grundlage des Kooperationsvertrages haben die Hochschulen zwei Studiengänge eingerichtet: den Studiengang Web Content Management, verantwortet von der Universität Leipzig, und den Studiengang Technologies of Multimedia Production, verantwortet von der HTWK. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hat in dem Vorhaben, das in Form einer Public Private Partnership (PPP) durchgeführt und mit Mitteln des SMWK gefördert wird, die Verpflichtung übernommen, für die Durchführung der Studiengänge passende Räumlichkeiten einschließlich einer entsprechenden technischen Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
Der Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser: "Mit der planmäßigen Fertigstellung des Rohbaus des Mediencampus neben der Villa Ida wird die Medienstiftung der von ihr übernommenen Verantwortung in besonderer Weise gerecht. Der Mediencampus als der zukünftige Ort des Masterprogramms verbindet in vorbildlicher Weise ansprechende Ästhetik mit modernster Technik für die Medienausbildung. Die Anstrengungen der beteiligten Hochschulen, in der Medienstadt Leipzig erfolgreich berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge im Medienbereich zu etablieren, werden damit zum Nutzen Leipzigs und der ganzen Region sehr eindrücklich unterstützt."
Einzigartiger Hörspielort
Prof. Dr. Michael Lentz vom Deutschen Literaturinstitut freut sich auf die technischen Möglichkeiten, die der Mediencampus bietet: "Die Kooperation mit dem Mediencampus ist für das Deutsche Literaturinstitut ein Glücksfall. Hier findet das Hörspielseminar einen deutschlandweit einzigartigen Ort, in universitär-künstlerischen Zusammenhängen den ernsthaften Testfall zu erproben - unter Bedingungen, die höchsten professionellen Ansprüchen genügen. Und nicht selten ist aus einem solchen Test ein Aufsehen erregendes Kunststück hervorgegangen."
Architektonischer Dialog zwischen Altem und Neuem
Architekt Gerd Heise: "Es geht darum, ein Campus-Erlebnis zu erzeugen. Wir standen vor der Aufgabe, die historische Villa Ida (Sitz der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig) mit einem High-Tech-Gebäude zu verbinden, also einen Dialog zwischen Altem und Neuem herzustellen. Über den gestalteten Garten mit Brunnen und Wasseranlagen verbindet der Entwurf beide Gebäude auf einer ideellen Achse miteinander. Durch das verglaste Foyer im Poetenweg blickt der Besucher auf die Villa. Innen bilden wiederkehrende Elemente die Klammer zwischen beiden Gebäuden. Etwa die Gestaltung mit Holz und die Wahl des roten Fußbodens in beiden Häusern."
Weitere Informationen:
www.hpp.com
www.uni-leipzig.de/dll/
www.mml-leipzig.de
www.journalismusforschung.de
www.htwk-leipzig.de
www.uni-leipzig.de