Erich-Loest-Preis, Günter-Eich-Preis und Axel-Eggebrecht-Preis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig verliehen
Am heutigen Donnerstag, den 9. September 2021, wurden auf dem Mediencampus Villa Ida der Erich-Loest-Preis, der Axel-Eggebrecht-Preis und der Günter-Eich-Preis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergeben. Preisträgerin des Erich-Loest-Preises 2021 ist die Autorin Ulrike Almut Sandig. Mit dem Axel-Eggebrecht-Preis 2021 für das Radio-Feature wurde Dr. Walter Filz geehrt, während Paul Plamper den Günter-Eich-Preis 2021 für sein Hörspielwerk erhielt. Alle drei Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert und werden alle zwei Jahre verliehen. Ausnahmsweise sind die drei Preise 2021 in einer gemeinsamen Festveranstaltung übergeben worden.
Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung und der Sparkasse Leipzig, würdigte in seiner Begrüßung die Erich-Loest-Preisträgerin Ulrike Almut Sandig: "Die Jury hat mit Ulrike Almut Sandig als Preisträgerin des Erich-Loest-Preises 2021 eine hervorragende Wahl getroffen. Wir ehren sie heute für ihren ersten Roman 'Monster wie wir', aber ebenso für ihr gesamtes, schon gewichtiges und bisher überwiegend von Lyrik geprägtes Werk. Wir freuen uns darauf, in Zukunft noch viel von Ulrike Almut Sandig zu lesen."
Die Preisträgerin: "Eine Riesenfreude! Mein Roman 'Monster wie wir' spielt in einer mitteldeutschen Braunkohlengegend, die bewusst Ähnlichkeiten mit dem Leipziger Südraum und dem Lausitzer Braunkohlerevier hat. Die strukturelle Gewalt im häuslichen und politischen Bereich, von mein Protagonist erzählt, fand und findet überall statt. Aber wir sollten zuerst vor der eigenen Haustür kehren. Für mich ist das ein Akt der Liebe und des Respekts vor der eigenen Herkunft", freute sich Ulrike Almut Sandig.
"Mit unseren beiden Radiopreisen, dem Günter-Eich-Preis für das Hörspiel und dem Axel-Eggebrecht-Preis für das Feature, zeichnen wir seit 2007 Autoren aus, die mit ihren Radio-Arbeiten das Repertoire dieser beider 'Radio-Gattungen' vielgesichtig und stetig erweitert haben - und beides trifft auf unsere diesjährigen Preisträger Paul Plamper und Dr. Walter Filz zu", fuhr Dr. Langenfeld fort. Beide Preisträger dankten den Jurys und der Medienstiftung für die erhaltene Auszeichnung. Axel-Eggebrecht-Preisträger Dr. Walter Filz bekundete: "Lebenswerk-Preis! Große Freude! Früher hörte ich öfter mal: 'Du hast ja wohl nen Knall'. Jetzt sagt die Jury 'Explosion im Akustischen'. Klingt viel besser. Und auf den Klang kommt's beim Feature ja an."
Im Rahmen der Preisverleihung, die per Live-Stream gesendet wurde (die Aufzeichnung finden Sie hier), wurden außerdem die beiden Juryvorsitzenden von Erich-Loest-Preis und Günter-Eich-Preis und ein langjähriges Mitglied aller drei Preisjurys verabschiedet. Hartwig Hochstein, ehemaliger Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung und Mitglied des Stiftungsrates der Medienstiftung, war seit der ersten Verleihung des Erich-Loest-Preises 2017 dessen Juryvorsitzender. Sein Nachfolger wird Andreas Platthaus, Chef des Ressorts Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Auf Wolfgang Schiffer, langjähriger Hörspielleiter beim WDR und seit 2015 Juryvorsitzender des Günter-Eich-Preis, folgt Thomas Fritz, Hörspieldramaturg bei Sachsenradio und beim Mitteldeutschen Rundfunk von 1991 bis 2020. Linde Rotta war als Mitinitiatorin beider Radiopreise (ab 2007) und des Erich-Loest-Preises (ab 2017) in allen Jurys vertreten. Aus den beiden Radiopreisjurys wird sich Rotta nach vierzehn Jurysitzungen nun zurückziehen. In der Jury des Erich-Loest-Preises wird sie weiterhin vertreten sein. "Linde Rotta, Hartwig Hochstein und Wolfgang Schiffer haben über viele Jahre unsere Preise und damit auch unsere Medienstiftung mit ihrem Einsatz und ihrer Hingabe mitgeprägt. Ihr Engagement ging immer weit über bloße Mitarbeit in einer Jury hinaus", würdigte Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung, die drei Juroren im Rahmen der Preisverleihung.
Die Auszeichnung Ulrike Almut Sandigs mit dem Erich-Loest-Preis sollte ursprünglich am 24. Februar 2021, Erich Loests 95. Geburtstag, stattfinden. Die Verleihung der Radiopreise war eigentlich für den späten Frühling vorgesehen. Die Corona-Krise machte beides jedoch unmöglich - deshalb in diesem Jahr und ausnahmsweise die gemeinsame Preisverleihung: "Wir wollten keine reinen Online-Veranstaltungen machen, da dies - so finden wir - keinem unserer Preise und auch nicht den Preisträgern selbst gerecht geworden wäre", erläuterte Stephan Seeger.