Zum Tode von Kurt Westergaard, Preisträger des Preises für die Freiheit und Zukunft der Medien 2010
Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig trauert um den dänischen Zeichner Kurt Westergaard, der 2010 den „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ der Stiftung erhalten hatte. „Ungeachtet zahlreicher Anfeindungen bis hin zu Mordanschlägen beharrte Kurt Westergaard auf der ‚Freiheit des Zeichenstifts‘“, erklärt Stephan Seeger, Direktor Stiftungen der Sparkasse Leipzig: „Wir haben ihn als einen engagierten, unbeirrbar-tapferen Verfechter der Meinungsfreiheit kennenlernen dürfen, der sich dabei auch an Spannungsverhältnisse wie dem zwischen Staat und Religion wagte. Er war mörderischer Intoleranz ausgesetzt – beirren ließ er sich davon nicht. Unser tiefempfundenes Mitgefühl gehört seinen Angehörigen“, so Seeger weiter.
Kurt Westergaard, geboren 1935 in Dostrup (Dänemark) war am 14. Juli 2021 in Kopenhagen verstorben. Westergaard hatte bis zu seinem 50. Lebensjahr als Lehrer gearbeitet. Danach war er über mehrere Jahrzehnte Karikaturist, insbesondere für die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“. 2005 veröffentlichte die Zeitung insgesamt zwölf Karikaturen des Propheten Mohammed, darunter eine von Kurt Westergaard. Monate später brachen weltweit, insbesondere in muslimisch geprägten Ländern, Proteste gegen die Zeitung und Dänemark aus, in den westlichen Demokratien entspannen sich rege Diskussionen um die Grenzen der Meinungsfreiheit. Westergaard verteidigte sein Recht auf Meinungsfreiheit als einziger der Zeichner öffentlich, weswegen er besonders harten Anfeindungen bis hin zu Mord-Aufrufen und Mord-Versuchen ausgesetzt war.