Leipzig, 16. Juli 2004. Die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig hat die Weichen gestellt für die Förderung international sichtbarer Leuchtturmprojekte im Medienbereich. Unterstützt werden sollen ein "Masterprogramm Medien Leipzig" (MML) und eine Gastprofessur "International Audiovisual and Online Journalism". "Damit wollen wir einen substantiellen Beitrag leisten zur Stärkung des Medienstandortes Leipzig und insbesondere der Leipziger Journalistik", erklärt Peter Krakow, Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung. Im Rahmen des "Masterprogramms Medien Leipzig" soll an der Universität Leipzig ab Wintersemester 2005/2006 ein neuer Studiengang "Medien Content Management" auf Master-Level eingerichtet und von der Medienstiftung gefördert werden. Darauf einigten sich jetzt die Prorektorin der Universität Leipzig, Charlotte Schubert, Stiftungsvorstand Stephan Seeger, die beiden Journalistik-Professoren Michael Haller und Marcel Machill sowie der Informatik-Professor Gerhard Heyer.
"Wir haben gemeinsam intensiv nach Möglichkeiten für das Projekt 'school of media' gesucht. Die sich nun abzeichnende Lösung ist ein ganz wichtiges Signal für die Medienstadt Leipzig", freut sich Wolfgang Tiefensee, Vorsitzender des Stiftungsrates.
Journalismus und Medientechnik wachsen zusammen
Der MA Medien Content Management ist an der Universität Leipzig eine fakultätsübergreifende Initiative der Journalistik und der Informatik. Der Hintergrund für den zukunftweisenden Ansatz: Internetbasierte Technologien sind das wesentliche Gestaltungselement für die Schaffung innovativer Wertschöpfungsketten in allen Wirtschaftsbereichen, insbesondere bei den Medien. Der Einsatz von Content Management Systemen für die Erstellung und Bearbeitung von Inhalten, deren mediengerechter Aufbereitung, Publikation und Distribution lässt ein hohes Produktivitätspotential erkennen. Für die Hochschulausbildung bedeutet das: "Wer in erster Linie inhaltlich arbeitet, muss zunehmend auch die informationstechnischen Grundlagen seiner Arbeitsumgebung verstehen. Umgekehrt muss, wer primär medientechnisch arbeitet, die inhaltliche Dimension von Redaktionsprozessen besser verstehen lernen, um die Potentiale der Informationstechnik optimal für die inhaltliche Arbeit zu nutzen", erläutern Prof. Dr. Marcel Machill und Prof. Dr. Gerhard Heyer das Zusammenwachsen von Journalismus und Medientechnik.
Stiftungsprofessur "International Audiovisual and Online Journalism"
Zusätzlich zur Förderung des neuen Studienganges beteiligt sich die Medienstiftung an einer Gastprofessur am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) bietet den Universitäten die Finanzierung von Gastdozenturen mit einer Laufzeit von bis zu 4 Jahren an. Die Hochschulen müssen 30 Prozent der Kosten als Eigenmittel aufbringen. Diese 30 Prozent wird die Medienstiftung zur personellen Untersetzung des MML übernehmen, sofern dem Antrag der Universität Leipzig durch den DAAD stattgegeben wird. Der vorgesehene Gastlehrstuhl wird ab dem Wintersemester 2005/06 an der Universität eingebunden sein in den neuen MA Journalistik und den neuen MA Medien Content Management. "Der Inhaber des Gastlehrstuhls soll durch fremdsprachige Angebote und durch die Integration einer internationalen journalistischen Kultur die neuen Angebote bereichern", erläutert Machill.
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) erklärte ihr Interesse, sich mit einem eigenen Studiengang am "Masterprogramm Medien Leipzig" zu beteiligen. Die Vorbereitungen dafür liegen in der Hand von Professor Dr. Thomas Heß.
Ausbau der Forschungs- und Ausbildungsförderung am IPJ
Die neuen Großprojekte stehen in engem Zusammenhang mit der Förderung des "Instituts für Praktische Journalismusforschung e. V." (IPJ). "Das IPJ hat sich seit seiner Gründung vor rund einem Jahr als Schnittstelle für praxisorientierte Journalismusforschung sowohl im klassischen Printbereich als auch im Online-Bereich bewährt", sagt Direktor Prof. Dr. Michael Haller, "wir freuen uns darüber, an dem künftigen Masterprogramm Medien Leipzig strukturierend mitwirken zu können."
Ab Frühjahr 2005 wird durch die Schaffung eines dritten Promotionsstipendiums die Forschung am IPJ erweitert. Das Institut ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Leipzig, der Medienstiftung der Sparkasse und der Sparkassen-Versicherung Sachsen. In dem zusätzlichen Forschungsprojekt "Aktuelle Nachrichten und Qualitätssicherung in Internet-Suchmaschinen" soll geklärt werden, wie Suchmaschinen mit aktuellen Nachrichten umgehen.
Zwei Stiftungs-Volontariate
Mit der Schaffung von zwei zusätzlichen Stellen für Volontärspraktikanten (Fernsehen und Print) will die Medienstiftung einen kleinen Beitrag für die Förderung des journalistischen Nachwuchses vor Ort leisten. "Dies können zwar nur 'Tropfen auf den heißen Stein sein', sagt Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung, "dennoch helfen wir mit dieser Initiative zwei jungen Menschen, ihrem Berufsziel durch ein Volontariat einen Schritt näher zu kommen." Für den Bereich Fernsehen wird die Auswahl auf Vorschlag der Universität und mit deren Beteiligung von Leipzig Fernsehen und der Stiftung getroffen. Für den Bereich Print trifft die Auswahl nach Vorschlag durch die Universität die Leipziger Volkszeitung unter Beteiligung der Stiftung.