"Beste Stimmung, große Freude! Danke!"

Günter-Eich-Preis und Axel-Eggebrecht-Preis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig verliehen.

Leipzig, der 16. Juni 2022. Am heutigen Donnerstag wurden auf dem Mediencampus Villa Ida der Axel-Eggebrecht-Preis und der Günter-Eich-Preis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergeben. Preisträgerin des Günter-Eich-Preises 2022 für ihre Beiträge im Bereich des Hörspiels wurde Ulrike Haage. Lorenz Rollhäuser wurde der Axel-Eggebrecht-Preis 2022 für sein Radio-Feature-Werk verliehen. Beide Radiopreise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert und werden alle zwei Jahre vergeben.

Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Medienstiftung und der Sparkasse Leipzig, würdigte in seiner Begrüßung die beiden Preisträger: "Mit unseren beiden Radiopreisen, dem Günter-Eich-Preis für das Hörspiel und dem Axel-Eggebrecht-Preis für das Feature, zeichnen wir seit fünfzehn Jahren Autoren aus, die mit ihren Radio-Arbeiten das Repertoire dieser beider 'Radio-Gattungen' vielgesichtig und stetig erweitert haben - und beides trifft in besonderer Weise auf unsere diesjährigen Preisträger Ulrike Haage und Lorenz Rollhäuser zu."

Die Preisträger 2022 dankten den Jurys und der Medienstiftung für die erhaltene Auszeichnung. Ulrike Haage: "Ich bedanke mich von Herzen für die Anerkennung meines Hörspiellebenswerkes durch den Günter-Eich-Preis 2022. Es ist wichtig und bemerkenswert, dass die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig das Hörspiel und die Radiokunst, ihre Autor:innen und Künstler:innen mit dieser Auszeichnung ehrt. Die Begründung der hochkarätigen Jury erfreut mich besonders, da sie klar bezeichnet, um was es mir in meinen Produktionen geht. Aus meiner Sicht als Komponistin, Autorin und Regisseurin ist das Hörspiel ein musikalisch ausgeleuchtetes Gedankenland und dadurch ein vielfältiger Gedächtnisspeicher, ein künstlerischer und somit wichtiger menschlicher Freiraum."

"Der Preis kam für mich völlig überraschend. Ich wusste ja nicht mal, dass ich nominiert war", erklärte Axel-Eggebrecht-Preisträger Lorenz Rollhäuser: "Der Preis kam in einem Moment, als ich gerade verzweifelte, weil ich in ein bereits extrem zeitaufwändiges Feature noch mehr - unbezahlte - Arbeit stecken musste. Einfach, weil es immer noch nicht gut war. Die frohe Botschaft hat alles verändert. Beste Stimmung, große Freude! Danke!", so Rollhäuser weiter.

Zu den Preisträgern

Ulrike Haage (geboren 1957 in Kassel) ist seit mehr als 25 Jahren dem Hörspiel verbunden - als Komponistin, Regisseurin, Skriptautorin und Produzentin. Nach einem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg lehrte Haage dort einige Jahre das Fach Orchesterleitung und Improvisation. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie als Musikerin bekannt, als sie zu den "Rainbirds" stieß. Seit 1994 produziert Ulrike Haage Hörspiele für verschiedene Sender der ARD wie zum Beispiel den BR, Deutschlandradio, SWR oder den HR. Zu ihren erfolgreichsten Werken zählen etwa "Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden" (1999), "Ding Fest Machen" (2003) sowie die 2020 ausgestrahlten Hörspiele "Sprache, mein Stern. Hölderlin hören." über das Spätwerk des Dichters Friedrich Hölderlin sowie "Hyperbolische Körper" über die beiden Mathematikerinnen Sofia Kowalewskaja und Maryam Mirzakhani.

Zu Ulrike Haages Schaffen gehört in zunehmendem Maße auch das Medium Film. So lieferte sie die Kompositionen unter anderem für die Dokumentarfilme "Zwiebelfische", "Meret Oppenheim. Eine Surrealistin auf eigenen Wegen", und "Seestück" von Volker Koepp, zur 2020 gesendeten Dokumentation "Berlin 1945 - Tagebuch einer Großstadt" von Volker Heise und für Doris Dörries hochgelobten Spielfilm "Grüße aus Fukushima".

Für ihre Arbeiten wurde Haage unter anderem mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden", dem "Albert-Mangelsdorff-Preis" (Deutscher Jazzpreis), dem "Sonderpreis Musik der Nordischen Filmtage" und dem "Gema-Musikautorinnen-Preis" ausgezeichnet.

Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg/Lahn geboren, studierte Erziehungswissenschaften in Münster. Seit den 1990er Jahren arbeitet Rollhäuser vorrangig als Feature- und Hörspielautor und -produzent für die ARD und den Deutschlandfunk und reiste für seine Arbeit in zahlreiche verschiedene Länder Afrikas und Lateinamerikas sowie nach China und in die USA.

Rollhäusers Feature-Werk umfasst eine große Bandbreite: vom einfühlsamen Porträt („Tante Friedel“) über gesellschaftlich relevante Themen wie Migration ("Frontera - Menschen und Mauern an der Grenze Mexiko-USA") oder Kolonialismus ("Haus der Weißen Herren" über das Berliner Humboldt Forum) bis zur investigativen politischen Recherche ("Painkillers - Die Opiatkrise in den USA" oder "Außer Kontrolle - Doping im Fußball").

Rollhäusers Features wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so zum Beispiel mit dem Prix Europa 2008 für "Mutters Schatten - Kehraus im Elternhaus", ein Feature, das paradigmatisch darstellt, wie auf das Nachkriegsbürgertum eine Generation folgt, die sich dessen Werten verweigert. Die Folge sind Spannungen und Ambivalenzen im Verhältnis beider Generationen bis ins hohe Alter.

Zum Live-Stream der Preisverleihung


Preisträger:
2022 - Günter-Eich-Preis
2022 - Axel-Eggebrecht-Preis

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